Alfons' Berliner Schnauze

Über Führung

Die Mutter von meine Führungskraft ist eigentlich gar keine. Also Mutter schon, aber eben keine richtige Führungskraft. Dabei bemüht sie sich wirklich immer uffs Beste. Ick gloobe, die Mutter von meine Führungskraft hält sich für meine Oma. Menschen können nach meine Beobachtung echte familiäre Zusammenhänge eben nicht so gut riechen wie ick. Ick bin jedenfalls gern bei die Oma.


Die Oma freut sich jedes Mal so unglaublich, wenn ick Sitz und Platz mache, dass ick manchmal befürchte, sie fällt vor Begeisterung gleich um. Deshalb mache ick oft schon mal Sitz und Platz, bevor sie dit überhaupt verlangt hat. Dit findet sie prima. Und erst dit Pfötchengeben!


Dit ist echt eene Freude, Zeit bei die Oma zu verbringen. Und zwar deshalb, weil ick von ihr immer Bananenchips bekomme, wenn ick wat mache, wat sie begeistert. Dit reicht schon zu kieken. Dit geht so: Ick setze mir vor sie hin und kieke sie an. Einfach so, wie man als Hund eben kiekt. Wenn ick jetzt noch een bisschen meine rechte Augenbraue hebe, ruft sie in Verzückung: „Du bist so süß.“ Und ick bekomme uff die Stelle Bananenchips. Klappt immer. (Dit darf aber meine Führungskraft nicht wissen. Sonst gibt's Ärger. Die ist nämlich der Meinung, dat ick nur Bananenchips bekommen darf, wenn ick wat richtig Dollet gemacht habe. Dabei ist Süßkieken echt Arbeit. Ick schwöre.)


Außerdem werde ick bei die Oma praktisch ständig gestreichelt, gekuschelt und gekämmt. Anfangs habe ick zum Kämmen die Bürste vom Vater von die Führungskraft bekommen. Der hat sich aber beschwert. Jetzt hat er glücklicherweise seine eigene Bürste bekommen.


Meine Theorie zu männliche und weibliche Führungskräfte ist: Weibliche Führungskräfte und Omas lieben uns total, völlig, ganz. Kein Winkel von ihre Herzen bleibt uns verschlossen und wir lieben sie in die gleiche Weise zurück. Jut, wir klauen vielleicht nachts verbotener Weise mal wat zu fressen aus die geheimen Vorräte, aber dit gilt ooch als Liebe. Denn wenn wir dit nicht hätten finden sollen, hätten sie dit ja richtig ordentlich weggepackt, wa?


Männliche Führungskräfte sind häufig misstrauisch wegen dit Verhältnis zwischen uns und die weiblichen Führungskräfte. Jetzte kommt mein Tipp für männliche Führungskräfte: Ihr müsst uns mehr loben. Diese Beratung war kostenlos.


Mit heftigem Schwanzwedeln
Euer Alfons


(Meine hier jeäußerte Meinung zu Omas und männliche Führungskräfte gibt nicht zwangsläufig die Auffassung von die BMT GST Berlin wieder. Dit hier wurde im Zuge von die Meinungsfreiheit veröffentlicht und begründet sich in meine artspezifische Wahrnehmung als Canis lupus familiaris. Alfons)

 

Johanna Stein